Muss Deutschland seinen hohen Strombedarf aus dem Ausland decken, wie z.B. aus Frankreich?
Der Strommarkt ist ein europaweiter Markt. Strom fließt von fast allen Ländern in andere Länder in der EU. Deutschland hat 2024 von einigen Ländern mehr Strom gekauft als an diese geliefert wurde. Gekauft wurde von Schweden, den Niederlanden, Belgien, aus der Schweiz und Norwegen.
- Die meisten Zukäufe gab es 2024 aber aus Frankreich (16 TWh) und noch mehr aus Dänemark (18,2 TWh), das weit über 50% seines Stroms aus Wind oder Solarkraft produziert. Der klimaneutrale Strom aus Skandinavien ist billig.
- In Deutschland selber wurde 2024 Strom zu 62,7% erneuerbar erzeugt, größtenteils durch Wind.
- Strom aus Braun- oder Steinkohle ging 2024 gegenüber 2023 deutlich zurück.
- Gegenüber 2023 wurden 10,9% mehr Solarstrom erzeugt, also Strom durch PV-Anlagen. Darunter fallen auch die hunderttausende Balkonkraftwerke, die installiert wurden. Vielleicht auch eines bei Ihnen. Durch die Erneuerbaren war der Preis an der Strombörse 2024 um 15,5% unter dem Durchschnittspreis 2023.
Die Produktionskapazitäten insgesamt in Deutschland sind deutlich höher als der Strombedarf. Es gibt immer mehr Produktionsquellen als Bedarf, aber Anlagen werden nach Preis und Bedarf eingeschaltet. Die Gefahr von Blackouts ist deshalb nicht gegeben. Ist der Preis im Ausland niedriger, wird kein Kraftwerk in Deutschland hochgefahren, sondern im Ausland zugekauft. Der höchste Preis der Anbieter bestimmt den Strompreis, auch wenn dieser Produzent nur einen Bruchteil der Stromproduktion ausmacht (Merritorder). Je mehr günstige Erneuerbare vorhanden sind und dadurch noch länger und noch öfter den Bedarf decken können, desto seltener werden teurere Anlagen hochgefahren und der Strompreis sinkt.
Durch die zunehmende dezentrale Stromproduktion von PV-Anlagen wird der Strom immer mehr dort verbraucht, wo er hergestellt wird. Der Trend zu dezentraler Stromproduktion ist ungebrochen und hilft auch Kosten beim Netzausbau zu sparen. Der Strom wird auch sauberer, immer mehr wird CO2-neutral produziert, was dem Klimawandel entgegen wirkt. Und erneuerbarer Strom ist in der Erzeugung der günstigste Strom.
Zusammengefasst hilft also jede PV-Anlage, auch jede, die in Waldstetten installiert wird, dass der Strompreis langfristig sinkt und der CO2-Ausstoß reduziert wird – und dabei amortisieren sich PV-Anlagen auch noch in wenigen Jahren und produzieren dann fast kostenlos weiter Strom für viele Jahre. Jedes Dach, jeder Parkplatz, jede Versiegelung ist erst mal geeignet für die Installation einer PV-Anlage. Haben Sie noch keine? Dann holen Sie doch mal Erfahrungsberichte von Bekannten ein und dann ein Angebot von den Fachbetrieben aus der Umgebung.
Quelle: energy-charts.info