Zum Inhalt springen

Kassenbon-Zwang

Leser hinter einer Zeitung auf einer Bank sitzend.

Kassenbon-Pflicht soll in Deutschland gegen Steuerbetrug helfen. Sie gilt ab dem 1. Januar 2020. 

Das Gesetz sieht außerdem vor, dass bis zum 30. September 2020 alle elektronischen Registrierkassen auf ein fälschungssicheres System umgestellt werden müssen. Damit soll verhindert werden, dass ein einmal gebuchter Umsatz in der Kasse nachträglich verändert werden kann. Bei offenen Ladenkassen (Weihnachtsmarkt, Vereins-Veranstaltung, etc.) besteht auch weiterhin kein Zwang. 

Grund für den Zwang ist: Man möchte verhindern, dass „vergessen“ wird, einen Betrag in der Kasse zu erfassen. 

Wie sieht die Wirklichkeit aus: alle Ware wird bei einer elektronischen Kasse eingetippt, damit der/die VerkäuferIn überhaupt auf den Gesamtbetrag kommt. Diese Kassen müssen ab Herbst dann sowieso fälschungssicher sein. Also warum muss der Bon sein? 

Dazu verursacht er Kosten und das verwendete Thermopapier ist ökologisch recht bedenklich, da es oft mit Bisphenol (BPA oder BPS) beschichtet ist. Deshalb: 

  • Thermopapiere nicht per Altpapier entsorgen! 
  • Diese gehören in den Restmüll 

Für Bisphenol-beschichtete gilt noch dazu 

  • Hände waschen, wenn man derart beschichtetes Thermopapier angefasst hat (betrifft vor allem VerkäuferInnen an den Kassen, die täglich sehr viele derartige Bons in die Hand nehmen) 
  • Kleine Kinder sollten nicht mit Quittungen spielen, sie könnten sie in den Mund stecken 

(Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung, und BUND) 

BPA ist seit 01.Jan 2020 für neu gekaufte Thermopapiere verboten (wobei ein niedriger Grenzwert festgelegt wurde, da bei der Verwendung von Recycling-Papier BPA enthalten sein kann). Lagerbestände dürfen jedoch aufgebraucht werden. 

Also darauf achten, wenn schon Thermopapier verwendet werden muss, dann Bisphenol-frei. 

Irgendjemand hat nun die Probleme mit dem Bon-Müll, entweder bleibt er in der ausstellenden Firma, wird gesammelt und landet im Müll. Oder wir alle nehmen die Bons mit und werfen Sie auf den Müll. 

Jeder kann sich an der Kasse entscheiden, die Müllflut bleibt aber bis auf weiteres. Jeder kann sich bei seinem Politik-Vertreter beschweren, damit das System deutlich nachgebessert werden kann.