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Die Entwicklung des Klimas

Leser hinter einer Zeitung auf einer Bank sitzend.

Es ist kein Glaube, es gibt Fakten durch die renommierte Wissenschaft. Lassen Sie uns das ernst nehmen. Für uns und für unsere Kinder und Enkel.

  • Ist die Erderwärmung schlimm und warum sollte man versuchen diese auf 1,5°C zu beschränken und was bedeutet das?
  • Warum reden manche von Terminen, die viel später sind, als es die renommierte Wissenschaft fordert?
  • Und wie wirkt sich das alles auf unser Leben, die Arbeitsplätze und auf die Wirtschaft aus?
  • Gibt es einfache Antworten zu all den Dingen?

Nein, es gibt keine einfachen Antworten. Die Zusammenhänge lassen sich nicht durch einfach formulierte Überschriften erklären. Dabei ist es fast egal, ob Begriffe wie Technologie-Offenheit oder Innovation genutzt werden. Oder man sagt, dass wir ja nichts ausrichten können, die anderen müssten hier viel mehr machen. So hinkt z.B. ein Vergleich mit China, da in Deutschland mehr Treibhausgas pro Person verursacht wurde und wird als in China mit seinen 1,3 Mrd. Menschen. Der manchmal zitierte Markt ist ein komplexes Gefüge und orientiert sich eher an Gewinn-Optimierung und Aktienwerten in einer linearen Wertschöpfungskette und nicht an gesellschaftlichen Herausforderungen.

Weiteres Abwarten bringt uns nicht weiter und verringert immer mehr unseren Handlungsspielraum in der Zukunft. Stellen wir uns Fußballer auf dem Platz vor, und alle Spieler unserer Mannschaft würden abwarten bis ein anderer Mitspieler anfängt zu spielen. Wenn die andere Mannschaft, auch wenn sie unterlegen wäre, das bemerkt, wird sie losstarten und dann wohl auch gewinnen.

Jeder von uns weiß, dass Deutschland ein starkes Industrieland ist, Arbeitsplätze auch in der Zukunft notwendig und sicher sein müssen. Wir haben eine Wohlstand erreicht, auf den wir nicht verzichten wollen. Aussagen, dass Arbeitsplätze gefährdet werden, dass die Wirtschaft nicht mehr stark bleiben würde, schüren eher die Angst vor Entwicklung. Viele Unternehmen entwickeln sich dagegen aus eigenem Interesse bereits weiter und investieren in Lösungen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich Arbeitsplätze verlagern werden, z.B. von fossilen Kraftwerken zur Wasserstoffproduktion, wodurch man sogar einen Zuwachs an Beschäftigung erwartet (4).

Warum soll die Erwärmung auf 1,5°C begrenzt werden? Die Erderwärmung ist wissenschaftlich nachgewiesen und der Mensch hat sie verursacht. Seit den 1970ern wird daran geforscht und die Messungen und Studien wurden immer genauer und bestätigen jedes Mal mehr die Erwärmung und das diese Entwicklung gestoppt werden muss, wenn wir nicht immer mehr diese dramatischen Folgen erleben wollen, die dieses Jahr sehr nahe an uns herangekommen sind. Weitere Folgen sind aber auch zunehmendes Artensterben, schwindende Ökosysteme und immer mehr Gefahren für die Gesundheit unserer älter werdenden Gesellschaft.

Viele Einwohner in NRW haben sehr schmerzhaft erlebt, was passieren kann. Die Auswirkungen sind also nicht mehr so weit weg wie der Waldbrand in Kalifornien, Australien, Sibirien, der Türkei oder in Griechenland, die Trockenheit in Brandenburg oder noch mehr Trockenheit in Nordafrika. Alles war bisher weit weg, eine Nachricht unter vielen, die Probleme haben uns weniger berührt. Ja man hat sich fast schon ans diese Meldungen „gewöhnt“. Nun aber kommen die Auswirkungen öfter und sie kommen immer näher.

Deutschland hilft den Betroffenen rasch mit Geld und niemand fragt, ob wir uns das leisten können, denn wir können und müssen es uns leisten. Aber was wird damit gemacht? Wird nun hochwassersicher gebaut werden wie das an der Elbe nach den Fluten dort gemacht wurde? Werden auch die zukünftig möglichen Gefährdungen bei der Digitalisierung und anderen Infrastrukturmaßnahmen richtig berücksichtigt?

Geht es aber um die Kosten und Maßnahmen, mit denen man das 1,5°-Ziel sicher erreichen soll, fehlen Aussagen. Dabei hat Deutschland das 1,5°-Ziel im Pariser Klimaabkommen unterzeichnet und sich verpflichtet alles zu tun, um dieses Ziel zu erreichen. Das BGH hat dieses Jahr noch dazu Deutschland verurteilt, mehr für den Klimaschutz zu unternehmen. Und leider wird auch nicht berücksichtigt, dass die Folgekosten immer ein Vielfaches höher sein werden als präventive Maßnahmen (1,2). Ganz zu schweigen von Zerstörung und menschlichem Leid, die durch deutliche Maßnahmen verhindert werden können.

Unternehmen sehen nachhaltiges Wirtschaften als wichtiges Ziel und bereiten sich darauf vor (3). Solche Transformationen gab es in der Wirtschaft immer und sie sind auch notwendig. Sonst würden wir heute kein Smartphone nutzen sondern immer noch faxen, wären nicht mit dem Auto unterwegs sondern würden noch mit der Pferdekutsche fahren. Solche Transformationen bieten immer viele Chancen, die wir ergreifen müssen – gerade als Wirtschaftsstandort in einer globalisierten Welt, die nicht auf uns wartet.

Umfragen zum Klima zeigen, dass ein Großteil der Bürger wirksame Maßnahmen einfordert. Es geht nicht um Verbote und Bevormundung, sondern darum, dass jedem bewusst wird in welcher Situation wir uns befinden. Deshalb bitte bei der Bundestagswahl darauf achten, wer einen wirksamen Weg gehen wird, um unsere Zukunft und die unserer Kinder zu schützen.

Quellen:

(1) Wirtschaftswoche Online 17.09.2021:  Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral wirtschaften. (mit Inhalten Ottmar Edenhofer, Leiter des PIK)

(2) Handelsblatt vom 17.09.2021: Energie Briefing

(3) Weltswirtschaftsforum 2015

(4) McKinsey-Studie „Net-Zero Deutschland“

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