Warum sollten wir alles etwas für das Klima machen? Warum ist das Erdklima ein Thema, wo doch vieles so weit weg ist?
Das Erdklima-System besteht aus vielen Klimaelementen in der Atmosphären und ihren Beziehungen zu Wasser, Eis, Boden und Leben. Kippelemente wie der Amazonas-Regenwald können das gesamte System beeinflussen, wenn sich ihr Zustand ändert.
- Mit zunehmender Erderwärmung steigt das Risiko abrupter und irreversibler Veränderungen, was zu einem Teufelskreis führen kann.
- Selbst bei einer Stabilisierung der globalen Temperatur gemäß dem Pariser Klimaabkommen erhöht sich das Kipprisiko erheblich.
Kipppunkte sind Punkte, die einen Mechanismus nicht mehr umkehrbar machen, sollten Sie überschritten werden. Alle haben Folgen auf das Erdklima-System. Aktuell sind 16 Kipppunkte und regionale Kippelemente als wichtig für das Klima-System definiert.
Amazonas, Grönland-Eis, Korallenriffe oder auch schon die Wasserzirkulation im Atlantik, das alles klingt so weit weg. Aber alles wirkt zusammen – weltweit. Und wir Menschen beeinflussen dies maßgeblich. Manche Kipppunkte werden bald erreicht sein. Deshalb wurde im Pariser Klimaabkommen auch das Ziel einer maximalen Erwärmung von 1,5°C definiert, eine Erwärmung, die wir fast schon erreicht haben:
- Schmelzendes Meereis an den Polen bewirkt, dass weniger Sonnenstrahlen zurück ins All reflektiert werden, der dunklere Boden darunter heizt sich auf.
- Der Meeresspiegel steigt und zwingt Menschen in manchen Gebieten heute schon ihre Heimat dauerhaft zu verlassen.
- Durch steigende Temperaturen wachsen weniger Algen in den Meeren und das Meer kann dadurch weniger Sauerstoff aufnehmen.
- Das Wasser in den Meeren verändert sich, Salzgehalt und Temperaturen ändern sich, die Meere-Strömungen verlangsamen sich, reißen ggf auch ab. Ger Golfstrom wird langsamer durch mehr Süßwasser (ehemals Eis) wodurch sich Hoch- oder Tief-Gebiete weniger bewegen und auch bei uns z.B. Regen-Tief längere Zeit vor Ort bleiben
Dazu wirkt sich das Artensterben und die Wanderung der Arten in weniger heiße oder höhere Regionen auf unsere Ökosysteme aus und bringt gesundheitliche Risiken mit sich.
- Das Artensterben eskaliert: Tier- und Pflanzenarten sterben 100 mal schneller aus, als beim natürlichen Aussterben im Rahmen der Evolution.
- Gleichzeitig kommen zu uns Arten, die hier bisher heimisch waren und bringen das Gleichgewicht der Ökosysteme durcheinander. Diese Arten verdrängen andere und manche sind auch für uns Menschen gefährlich.
Das ist kein Film aus einer Hollywoord-Werkstatt. Es passiert und wir erleben es immer wieder. Es ist nicht „wir hatten auch früher kalte oder warme Tage im Frühjahr“, nicht „das Wetter spielt halt wieder verrückt“, es wird heftigere und extremere Phasen immer öfter geben, weil der Klimawandel das Wetter stark beeinflusst. Und das wird einen starken Einfluss auf unser künftiges Leben haben:
- Wie sicher wird Landwirtschaft in Deutschland noch sein und was kann dann wann und wo noch angebaut werden?
- Wie kommt unsere Gesundheit, und die von Pflanzen und Tieren, mit den Veränderungen klar – vor allem unsere Kleinsten und unsere Ältesten?
Jede Maßnahme im Kleinen und auch Großen hilft, jeder kann mit dazu beitragen, dass es weniger schlimm wird, Kipppunkte erst gar nicht erreicht werden. Baue ich z.B. doch noch eine Heizung für fossile Brennstoffe ein, die wieder CO2 in die Atmosphäre schickt. Produziere ich einen Teil meines Stromverbrauchs erneuerbar selber. Wie ist mein Garten gestaltet: fürs Auge oder auch für die vielen Tierarten, die Nahrung oder Unterschlupf suchen? Wie kaufe ich ein und was brauche ich denn wirklich? Wie will ich künftig mobil sein?
Wir haben so viel selbst in der Hand durch unser Tun, unsere Entscheidungen.