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Erdbeeren im Winter

Leser hinter einer Zeitung auf einer Bank sitzend.

Almería in Spanien, das klingt nach Urlaub. Doch vor Ort ist alles voller Plastikplanen über den riesigen Erdbeer-Plantagen. Rund 31. 000 Hektar der andalusischen Provinz Almería sind mit Gewächshäusern aus weißen Plastikplanen bedeckt, ein Plastikmeer, so groß wie Malta oder München oder 43 .000 Fußballfelder.

Deutschland ist Almerías wichtigster Kunde

Der Standortvorteil Almerías ist gerade die Sonne, die hier fast das ganze Jahr über scheint, doppelt so viele Stunden wie in Holland, dem großen Konkurrenten. Knapp ist dagegen das Wasser. Hier ist Wüste. Die Betriebe tun alles, um das Wasser so effizient wie möglich einzusetzen. Tröpfchenbewässerung ist selbstverständlicher Standard, aber deren Effizienz lässt sich mit Sensoren, die den Wasserbedarf jeder Pflanze alle fünf Minuten messen, noch deutlich steigern.

Nun kommt manches, was bisher in Almería produziert wurde aus Marokko, weil dort billiger produziert wird. Jedoch sind oft Löhne und die Arbeitsbedingungen dort schlechter als in Almería.

  • Regional und Saisonal: brauchen wir Erdbeeren das ganze Jahr, oder schmecken die nicht viel besser, wenn es sie nur wenige Wochen gibt?
  • Denken wir an die Verantwortung gegenüber der Natur und den Kosten für die dauernde Verfügbarkeit ohne, dass die externen Kosten wie Wasserverbrauch, notwendigen Naturschutz noch nicht mal enthalten sind?
  • Machen wir uns die Art der Produktion bewusst, den Aufwand für Transport und Lagerung, oder auch die Arbeitsbedingungen in den Billiglohn-Ländern, damit wir „preiswerte“ Ware erhalten – das ganze Jahr?

Verantwortung beginnt im Kopf.

(Quelle: RND, https://www.rnd.de/wirtschaft/gewachshauser-in-spanien-zu-besuch-im-plastikmeer-von-almeria-S3TAGXSOBVG4JBPO5MGEOW4FVM.html)