Wir wissen mittlerweile, dass künstliches Licht ein echtes Problem für viele Lebewesen darstellt.
- Wie wirkt sich Licht auf Lebewesen aus?
In einer aktuellen Studie wurde genau das untersucht. Lebewesen unterliegen Rhythmen, orientieren sich zum Beispiel an Jahreszeiten, an Mondphasen und natürlich auch: am Wechsel von Tag und Nacht. Pflanzen nutzen tagsüber via Fotosynthese die Sonnenenergie und schalten nachts auf andere Stoffwechselprozesse. Nicht nur uns nervt Kunstlicht, viele können schlechter ein- oder durchschlafen. Motten kreisen um Laternen, Zugvögel können sich schlechter orientieren.
- Und was ist mit Bäumen?
Forschende aus Peking haben rund 5500 Blätter von Straßenbäumen analysiert: vom Japanischen Schnurbaum und von der Rot-Esche. Ergebnis der Studie: Die Blätter von Stadtbäumen zeigten weniger Insektenfraß. Das lag womöglich daran, dass beide Baumarten umso härtere Blätter mit mehr Fasern bildeten, je intensiver sie von Kunstlicht bestrahlt wurden.
Der Mechanismus dahinter ist noch nicht geklärt. Doch das Phänomen führt wohl zu Kaskadeneffekten für Stadtökosysteme: Pflanzenfressende Insekten haben weniger zu futtern. Dadurch wiederum Raubinsekten und Vögel, die Insekten fressen. Und infolgedessen Tiere, die Vögeln nachstellen.
Und auch bei den Bodenorganismen führt härteres Laub zu Veränderungen. Blätter mit höherer Zähigkeit brauchen länger, um zu verwesen. So kommen die in ihnen gebundenen Substanzen langsamer wieder in den Nährstoffkreislauf.
(Quelle: Wohllebens Waldakademie)