Beim Einkauf von Orangensaft in Supermärkten wird durch psychologische Tricks die Kaufentscheidung der Verbraucher beeinflusst. Online-Einkäufe zeigen, dass derselbe Saft in verschiedenen Verpackungen (PET-Flaschen und Getränkekartons) zum gleichen Preis angeboten wird, was Fragen aufwirft.
- Die Verhältnismäßigkeit
Der Text diskutiert die Bedeutung kleiner Alltagsentscheidungen für das Klima und die Umwelt. Es wird betont, dass scheinbar banale Entscheidungen wie die Wahl der Verpackung große Auswirkungen haben können. Der Autor kritisiert die neoliberale Doktrin, die zu einer Verschiebung des Gleichgewichts zugunsten der Wirtschaft geführt hat, und fordert mehr Regulierung und Leitlinien.
- Der fiese Trick
Supermärkte bieten dasselbe Produkt in verschiedenen Verpackungen an, um unterschiedliche Kundengruppen anzusprechen und die Eigenmarke zu fördern. Dies hat negative Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt, da eine Verpackungsart oft besser ist als die andere. Supermärkte verkaufen dadurch mehr, da unterschiedliche Käufer angesprochen werden – ohne Rücksicht auf die Umwelt.
- Die PET-Flasche
PET-Flaschen bestehen aus Polyethylenterephthalat, einem thermoplastischen Kunststoff. Obwohl PET-Flaschen recycelt werden können, ist der Kreislauf nicht geschlossen, und ein großer Teil wird zu minderwertigen Produkten downgecycelt. Die Herstellung neuer Flaschen erfordert immer noch einen hohen Anteil an Erdöl, was zu einer hohen CO2-Bilanz führt. Deutschland exportiert einen Teil seines Kunststoffabfalls in Drittweltländer, was zusätzliche Umweltprobleme verursacht.
- Der Getränkekarton
Getränkekartons bestehen aus einem Verbund von Plastik, Aluminium und Karton. Obwohl sie ein besseres Image haben, ist ihre Recyclingquote niedrig. Auch versucht die Industrie auf Verbund-Schichten zu verzichten, aber die Zerlegung ist schwierig. Der Markt wird von einem Monopolisten dominiert, der aggressiv mit der Umweltfreundlichkeit seiner Produkte wirbt. Die Herstellung von Getränkekartons verursacht ebenfalls CO2-Emissionen, und viele Kartons landen im Restmüll.
- Was ist nun besser?
Getränkekartons werden immer weiter umwelttechnisch verbessert, haben einen höheren Anteil an nachwachsenden Rohstoffen, und scheinen besser als PET-Flaschen zu sein. Beide Verpackungsarten haben jedoch gravierende Nachteile. DIe Alternative Glasflasche ist eigentlich besser. Aber dieses eigentlich … Gerade Milchflaschen werden nicht so oft verwendet wie gewünscht und je nach Marke legen die Flaschen große Wege zurück. Die Mischung aus oft langen Transportwegen mit Diesel-LKWs, Spülvorgängen und weniger Wiederverwendung macht sie leider nicht eindeutig zum Gewinner. Hier gibt es noch einiges zu tun.
- Fazit
Mehr Rahmenbedingungen für die bewusste Entscheidung der Verbraucher wäre hilfreich. Bessere Rahmenbedingunen, die eine Herstellung der klimafreundlicheren Variante unterstützt, wären hilfreich. Die Umweltbelastung durch Verpackungen ist hoch, die Recyclingquote ist niedrig (was nicht verbrannt wird), viel Verpackung landet im Hausmüll. Politische Maßnahmen wären notwendig. Bis hier etwas passiert können Hersteller die Verpackungen verbessern. Wir als Verbraucher sind damit wieder am Zug und für die bessere Alternative zu entscheiden: Mehrweg (idealerweise selber leer mitbringen und füllen lassen) einsetzen, um den Überkonsum und die Verwendung schädlicher Verpackungen zu bekämpfen.