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Tempo 30

Lebendige, attraktive Kommunen brauchen lebenswerte öffentliche Räume.

Gerade die Straßen und Plätze mit ihren vielfältigen Funktionen sind das Gesicht und Rückgrat jeder Gemeinde. Straßen schneiden diese Flächen regelmäßig, und in Waldstetten gibt es keine einfache Möglichkeit, die Hauptstraße umzuleiten. Zu den Hauptverkehrszeiten herrscht dann auch Hektik und Gedränge, und Rücksicht und Geschwindigkeiten werden gerne mal vergessen.

Gerade deshalb muss der Verkehr, der auch aus Radlern und Fußgängern besteht, gleichberechtigt werden. Nicht zu vergessen, Menschen mit Behinderung, ältere Menschen, die langsam, mit Rollator, oder etwas unsicher und vorsichtiger am Leben teilnehmen wollen. Durch die über Jahre geschaffene Infrastruktur hat der KFZ-Verkehr Vorrang, Fußgänger habe dann oft schmale Gehwege oder stehen auf Gehwegen vor parkenden Autos, müssen sogar an Zebrastreifen vorsichtig sein, weil mancher Autofahrer die Verkehrsregeln missachtet. Radfahrer werden auch mal sehr eng und an gefährlichen Stellen überholt, vor unübersichtlichen Kurven, im Kreisverkehr, weil man offenbar zu langsam ist.

Die Initiative zu Freiwillig-Tempo-30, der nun schon 376 Städte, Gemeinden und Landkreise angehören, zeigt deutlich die wachsende Unzufriedenheit mit der aktuellen Verkehrssituation. Aber warum ist hier Waldstetten nicht dabei?

Zwischen der Waldstetter Mühle und der Kreuzung nach Bettringen, dann zu den Kreisverkehren und bis in die lange Gerade der Straßdorfer Straße, wäre z. B. eine Angleichung der Geschwindigkeiten beruhigend. Verkehrsteilnehmer achten dann mehr auf die anderen, Bremswege sind kürzer und damit sicherer, Überholvorgänge seltener, weil man sowieso nicht schneller wird, oder gar nicht so schnell überholen darf.

Jede derartige Veränderung hat in Kommunen zur Beruhigung geführt. Alle Verkehrsteilnehmer fühlen sich sicherer, haben mehr Zeit, sich auf den Verkehr zu konzentrieren.

Aber warum wollte Waldstetten bisher nicht bei dieser freiwilligen Initiative mitmachen? Sind wir anders als Gmünder, Eislinger, Lauchheimer, etc.?

Warum machen so viele mit, egal welche Fraktion dort das Sagen hat?

Warum fordern diese Teilnehmer eine Veränderung der Straßenverkehrsordnung, die Großteils in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden ist, und in der Tempo-50-innerorts dann 1956 festgelegt wurde, mit einem damals zunehmenden Verkehrsvolumen an KFZ-Verkehr, aber deutlich weniger Verkehr als heute unterwegs ist.

Die Regelungen sind dem sehr hohen Verkehrsaufkommen und für eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer nicht mehr zeitgemäß.

Quellen: www.lebenswerte-staedte.de, wikipedia.org

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